Kaiserzeit

(1800 - 1933)

Die Franzosenzeit 1806-1812 brachte weitere Armut. Für die Befreiungskriege mußte Oderberg noch 1817 Kontributionen zahlen und mußte sogar seine Waldungen verkaufen. Der Bau des ersten Sägewerkes 1842 kündigte jedoch wieder einen Aufschwung an. Schnell wurden 7 Schneidemühlen errichtet und es entstand ein Zentrum der Holzindustrie und des Schiffbaus.

Zur Verbesserung der Land-Verkehrsverbindungen wurde eine Neustadt Eberswalder - Oderberger Chausseebau - Actien - Gesellschaft gegründet, und 1848 war eine neue Kunststraße fertiggestellt. Die rege Bautätigkeit wird fortgesetzt. 1849 hatte die alte Kirche ausgedient und wird zwischen 1853 und 1855 durch das heutige Bauwerk der Nikolaikirche ersetzt, wobei der König Friedrich Wilhelm II. zur Einweihung anwesend war. Über die Alte Oder wurde eine Holzbrücke gebaut und somit ein neuer Stadtteil erschlossen. Als es daranging eine Eisenbahnlinie durch Oderberg zu legen, verweigerten die Stadtväter die Landgabe. Der Sägewerksbesitzer C. Müller gab schließlich von seinem Landbesitz, worauf der Oderberger Bahnhof errichtet wurde. Er selbst erhielt später ein eigenes Anschlußgleis und entwickelte sich so zu einem der größten Säge- und Hobelwerke Norddeutschlands. Am 1.1.1877 hielt der erste Zug am neuen Bahnhof Oderberg-Bralitz.

Fischerkähne auf der alten Oder Blick von der Berliner Straße, Kaiser-Friedrich-Turm

Der von C. Müller 1896 aus Holz errichtete Aussichtsturm (Kaiser-Friedrich-Turm, 25m hoch) auf dem höchsten Punkt Oderberg, dem 120m hohen Pimpinellenberg, war lange Jahre das Wahrzeichen von Oderberg. Er basierte auf Ideen des 1894 ins Leben gerufenen Verschönerungsvereins. Um die Jahrhundertwende setzte ein reger Besucherverkehr ein; es entstanden immer mehr Gaststätten, Pensionen und Bäckereien. 1902 konnte man mit dem ersten Motorboot eine Spazierfahrt auf der Oder unternehmen. Der 1914 wiedereröffnete (schon dritte) Oder-Havel-Kanal (Baubeginn 1905) brachte aber nicht den erhofften Aufschwung .

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©1999-2010 Andreas Bonadt 

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